Verreisen mit dem Hund – so gelingt’s
Hilfreiche Tipps für einen tierisch guten Urlaub
Mit dem Hund in den Urlaub zu fahren, kann eine bereichernde Erfahrung für alle sein. Wie du dich und deine Fellnase am besten vorbereitest, erfährst du in diesem Beitrag.
Der erste Urlaub mit Hund kann erst einmal herausfordernd wirken, doch er schafft unvergessliche Erlebnisse für dich und deinen Vierbeiner. Mit einer guten Vorbereitung steht einer entspannten Reise nichts im Weg. Wir klären, worauf du achten musst und welche Urlaubsziele für deinen Hund besonders geeignet sind, und geben Tipps für praktische Trainingseinheiten vor der Reise. Abschließend findest du eine kompakte Packliste für deine Reise – damit du garantiert alles Wichtige dabeihast.
Mitnahme von Hunden in Auto, Flugzeug und Co.
Bei der Reiseplanung stellen sich viele Hundebesitzer zunächst die Frage, mit welchem Transportmittel du die Reise am angenehmsten für deinen Vierbeiner gestalten kannst. Für Reisen ins Ausland ohne tierischen Anhang ist das Flugzeug eines der beliebtesten Transportmittel. Mit Hund gestaltet sich das Ganze aber meist komplizierter. Auch für Auto- und Zugfahrten mit Hund gibt es ein paar Dinge zu beachten. Für die verschiedenen Reiseoptionen haben wir die wichtigsten Punkte zusammengefasst.
✔️ Sicherheit im Auto
Wenn dein Hund an das Auto gewöhnt ist, kannst du ihn problemlos auf dem Rücksitz oder im Kofferraum mitnehmen. Für die Mitnahme im Auto gibt es in vielen europäischen Ländern – darunter Österreich, Deutschland und Italien – aber Vorgaben zur korrekten Sicherung. Demnach müssen Hunde entweder im Kofferraum, auf der Rückbank oder im Fußraum Platz nehmen und entweder angeschnallt oder in einer Transportbox befördert werden.
Die sicherste Lösung für dich und deinen Vierbeiner ist eine stabile Transportbox, die im Kofferraum so gesichert wird, dass sie sich bei einem Unfall nicht zu stark verschiebt. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass sich weniger Haare, Dreck und Hundegeruch im Auto ausbreiten.
✔️ Zugfahren auf vier Pfoten
Wenn du nicht selbst fahren möchten, ist Zugfahren eine schöne Alternative – vorausgesetzt man beachtet die Regeln des jeweiligen Verkehrsunternehmens. Auf Fahrten mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) können kleine Hunde umsonst mitfahren, insofern sie sich in einer Transporttasche auf dem Schoß ihrer Besitzer befinden. Für größere Hunde, die nicht in eine Transporttasche passen, benötigt man ein Ticket. Außerdem sind in dem Fall die Sicherung mit Leine sowie das Tragen eines Maulkorbs Pflicht. Ähnliche Beförderungsregeln gelten auch für Zugfahrten in Italien und Deutschland. Andere Länder haben möglicherweise abweichende Regelungen.
✔️ Fliegen mit Hund
Viele Fluggesellschaften bieten die Mitnahme von Tieren im Frachtraum oder der Kabine an. Für beide Optionen muss der Hund in einer Transportbox oder -tasche untergebracht sein. Für die Mitnahme kleiner Hunde in der Kabine legen die meisten Airlines ähnliche Richtlinien fest, mit leichten Abweichungen bei den Maßen der Transporttasche.
Transportbehältnisse, die die gültigen Maße überschreiten, müssen im Frachtraum untergebracht werden. Aufgrund der Lautstärke und Druckunterschiede sowie möglicher Turbulenzen ist das aber insbesondere für nervöse Hunde keine schöne Erfahrung. Überlege in dem Fall also, ob du auf andere Transportmittel ausweichen könntest.
Übrigens: Auch Schifffahren ist eine Option. Auf vielen Fähren können Hunde sogar kostenlos mitfahren.
Einreisebestimmungen des Ziellands beachten
Insbesondere auf Flügen, aber auch auf Auslandsreisen mit anderen Verkehrsmitteln gibt es, je nach Reiseziel, einige wichtige Vorgaben zu beachten, darunter:
✔️ Eine gültige Tollwutimpfung: Für Reisen innerhalb der EU sowie auch für die Einreise in die meisten Nicht-EU-Länder benötigt dein Hund eine aktuelle Impfung gegen Tollwut. Welpen können im Alter von 12 Wochen geimpft werden. Die Wartezeit nach der Impfung beträgt 21 Tage.
✔️ Mikrochip und Registrierung: In Österreich ist die Kennzeichnung und Registrierung deines Hundes über ein Mikrochip-Implantat Pflicht. Diesen Chip benötigt man auch für Reisen in alle EU-Länder sowie für die meisten nichteuropäischen Auslandsreisen.
✔️ EU-Heimtierausweis: Der EU-Heimtierausweis enthält alle wichtigen Informationen zur Identität des Tieres sowie die Kontaktinformationen der Besitzer. Besitzt dein Hund einen Mikrochip, ist auch die Chipnummer vermerkt. Außerdem enthält der Ausweis Nachweise über aktuelle Impfungen und Gesundheitschecks.
Auch ein Tierarztbesuch vor Reiseantritt ist grundsätzlich ratsam, da der Tierarzt dich zum Beispiel hinsichtlich Parasiten im Urlaubsland beraten kann – unter anderem dazu, ob beziehungsweise welcher Schutz gegen Zecken für Ihren Vierbeiner sinnvoll ist.
So bereitest du dich und deinen Hund auf die Reise vor
Für die meisten Menschen ist es wichtig, dass sich ihre tierischen Freunde im Urlaub wohlfühlen. Übe dafür das Auto- oder Zugfahren im Vorfeld ausgiebig und in kleinen Schritten. Im Idealfall ist es gut, deinen Hund schon beim Training im Welpenalter mit verschiedenen Reizen zu konfrontieren. Aber auch ältere Hunde können durchaus noch standfeste Reisebegleiter werden. Gewöhne deinen Hund an die Hilfsmittel, die du für die Reise brauchst, zum Beispiel an die Transportbox, den Maulkorb oder das Geschirr – am besten spielerisch und mit Leckerli.
✔️ Toilettenroutine für unterwegs
Gerade auf Reisen ist es hilfreich, wenn du darauf vertrauen kannst, dass es keine Toiletten-Fauxpas gibt. Einige Hunde meistern die Stubenreinheit als Welpe, andere brauchen etwas länger. Für beide Fälle gilt aber: Hunde können Konzepte schlecht verallgemeinern. Stubenrein zu Hause bedeutet nicht unbedingt stubenrein auf dem Schiff, im Flugzeug oder im Zug.
Für Reisen gibt es aber einen sehr einfachen – und trotzdem beeindruckenden – Trick. Bringe deinem Hund ein Signal für Toilettenpausen bei. Dafür überlege dir ein Kommando, dass du deinem Hund gibst, bevor oder während er sich erleichtert. Im Anschluss gibst du ihm ein Leckerli. Nach einiger Zeit bringt dein Hund das Kommando mit der Aktion in Verbindung und kann sich vor Einstieg in den Zug oder Betreten des Flughafens erleichtern und so komfortabel reisen.
✔️ Plan für Notfälle
Das Verreisen mit dem Hund kann ein zusätzlicher Stressfaktor werden, insbesondere bei unvorhergesehenen Problemen und Komplikationen. Stelle daher am besten eine kleine Reiseapotheke zusammen und überlege dir einen Plan für den Fall, dass dein Hund im Urlaub krank wird oder sich verletzt.
Welcher Urlaub für den Hund?
Neben den genannten Einreisebestimmungen – wie Heimtierausweis, Impfungen und Kennzeichnung – ist es wichtig, sich vorab zu erkundigen, ob der Vierbeiner in der Unterkunft, am Strand oder auf Wanderwegen und an Ausflugszielen willkommen ist. In Spanien etwa sind Hunde im Juli und August an Stränden gänzlich verboten und auch in Lokalen teilweise keine gern gesehenen Gäste. In Kroatien, Italien und auch Griechenland sind Vierbeiner herzlich willkommen und hier gibt es auch viele Hundestrände, die deinen Liebling zu Wasserspielen und zum Abkühlen einladen.
Jeder Hund hat aber eigene Vorlieben und Bedürfnisse, für die unterschiedliche Urlaubsarten und Reiseziele in Frage kommen.
- Badeurlaub: Urlaub am Strand kann insbesondere in der Nebensaison Spaß machen, da Strände dann ruhiger und Hunde eher erlaubt sind. Möchtest du deinen Urlaub mit Hund richtig genießen, so sind die besten Reisezeiten der Frühling und Herbst. Dann herrschen für viele Hunde die angenehmsten Temperaturen und es sind weniger Reisende unterwegs.
- Wanderurlaub: Ausgedehnte Wanderungen sind eine schöne Möglichkeit, um mit deinem Hund die Natur zu erkunden. Für junge, gesunde Hunde ist es eine der schönsten Urlaubsarten. Für Senioren oder kurzköpfige Rassen – wie Bulldogge und Mops – sind eher kurze Ausflüge mit ausreichend Pausen die bessere Wahl.
- Städtetrip: In hundefreundlichen Ländern können auch Städtetrips Spaß machen – vor allem, wenn dein Hund gern unter Menschen ist und eine gute Erziehung besitzt. Für Welpen sind Besuche in der Stadt außerdem eine praktische Möglichkeit, sie mit Menschen und Tieren zu sozialisieren.
- Winterurlaub: Viele Hunde spielen gern im Schnee und scheinen sich an der Kälte nicht zu stören. Insbesondere für Hunde mit viel Fell oder arktische Rassen wie Huskies kann der Winterurlaub ein echtes Highlight sein.
✔️ Österreich mit Hund
In Österreich gibt es eine Menge attraktiver Reiseziele, die sich für den Urlaub mit Hund bestens eignen. Viele Websites und Reiseplattformen geben Auskunft über geeignete Hotels und Ausflüge und halten darüber hinaus einige Tipps für Reisende mit Hunden bereit. Egal, ob du dich für einen Wanderurlaub, einen Städtetrip oder einen Badeurlaub entscheidest – in Österreich ist mit dem Hund alles möglich.
Etwa am und um den Klopeiner See gibt es viele verschieden Bade- und Ausflugsziele für Familien mit Hund. Am oberösterreichischen Gleinkersee gibt es neben viel Badespaß auch tolle Wander- und Spazierwege. Wer es lieber sportlich mag, der kann mit seinem Vierbeiner auch die österreichischen Berge erklimmen.
Auf den meisten Hütten sind Hunde willkommen. Wenn du dir nicht sicher bist, wie das ausgewählte Hotel zu Hunden steht, empfiehlt es sich, vorab telefonisch nachzufragen. Das Hotelpersonal kann Auskunft darüber geben und hat gegebenenfalls sogar ein paar tolle Ausflugstipps auf Lager. Dann kann der Urlaub mit Hund ganz entspannt losgehen!
✔️ Hundefreundliche Hotels und Unterkünfte
Wenn du auf der Suche nach hundefreundlichen Hotels in Europa bist, gibt es verschiedene Optionen, die du in Betracht ziehen kannst. Es gibt spezialisierte Plattformen, die eine Vielzahl von Hotels und Pauschalreisen für Mensch und Hund anbieten.
Ein individuell buchbares Hotel ist beispielsweise das Hotel Larimar in Stegersbach. Hier findest du einen schönen Garten, einen großen Freilaufbereich und einen Badeteich für Hunde zum Abkühlen. Wer es etwas luxuriöser mag, kann in das Hotel Sacher in Wien einchecken. Das Programm „Sacher Pets“ bietet zahlreiche Annehmlichkeiten für dich und deinen vierbeinigen Freund und ermöglicht so einen entspannten und komfortablen Urlaub.
Packliste für das Verreisen mit dem Hund
Wie du siehst, gibt es einiges für einen entspannten, reibungslosen Urlaub mit Hund zu beachten. Damit du beim Packen auch nichts vergisst, haben wir eine übersichtliche Liste für das Hundegepäck zusammengestellt.
1. Grundausstattung
✔️ Hundefutter: ausreichend Futter für die gesamte Reise, eventuell auch Snacks und Leckerlis
✔️ Trinkflasche und Näpfe: am besten zusammenklappbar für unterwegs
✔️ Hundedecke oder -bett: für den Komfort deines Hundes während der Reise und am Zielort
✔️ Spielzeug: Lieblingsspielzeug, um Langeweile zu vermeiden
2. Transport und Sicherheit
✔️ Sitzabdeckung: zum Schutz vor Haaren und Schmutz
✔️ Fenster- und Türsicherung: um das Herausspringen des Hundes zu verhindern
✔️ Transporttasche oder -box: Die Maße sollten den Vorschriften der jeweiligen Transportgesellschaft entsprechen.
✔️ Maulkorb und Leine: oft Pflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln
3. Dokumente
✔️ EU-Heimtierausweis: mit allen aktuellen Impfungen und Gesundheitschecks
✔️ Mikrochip und Registrierung: Stelle sicher, dass die Daten aktuell sind.
✔️ Versicherungsdetails: zum Beispiel zur Haftpflicht- und Krankenversicherung
✔️ Kontaktdaten: Hängenein Adressschild mit deinem Namen, dem Namen deiner Unterkunft und deiner Telefonnummer zur Hundemarke ans Halsband. So findet dein Hund den Weg sicher zu dir zurück.
4. Reiseapotheke
✔️ Medikamente gegen Reisekrankheit: falls dein Hund zu Übelkeit neigt
✔️ Erste-Hilfe-Set: mit Verbandszeug, Desinfektionsmittel und Pinzette (für Zecken)
✔️ Wundsalbe und Pfotenbalsam: für kleinere Verletzungen und zur Pflege der Pfoten
✔️ Floh- und Zeckenschutzmittel: zur Vorbeugung und Behandlung
✔️ Durchfallmittel: für den Fall von Magenverstimmungen
5. Pflege
✔️ Kotbeutel: ausreichend für die gesamte Reise
✔️ Handtücher: zum Abtrocknen nach dem Schwimmen oder bei Regen
✔️ Bürste und Shampoo: für die Fellpflege zwischendurch
✔️ Reisebett und Decke: für zusätzlichen Komfort auf der Reise und am Urlaubsort
FAQ: Verreisen mit Hund
Einige Länder, die sich hervorragend für einen Urlaub mit Hund eignen, sind:
- Deutschland: viele hundefreundliche Hotels und Ferienwohnungen, zahlreiche Wanderwege und Naturparks, Hundestrände an der Nord- und Ostsee
- Niederlande: hundefreundliche Strände, besonders in Zeeland und an der Nordseeküste; viele Campingplätze erlauben Hunde.
- Dänemark: große, hundefreundliche Strände; zahlreiche Wälder und Naturgebiete zum Erkunden; viele Ferienhäuser erlauben Hunde.
- Österreich: viele Wanderwege und Bergtouren – ideal für aktive Hunde; hundefreundliche Unterkünfte in den Alpenregionen; Seen und Flüsse zum Schwimmen
- Frankreich: hundefreundliche Strände an der Atlantikküste und der Côte d'Azur; Vielfältige Landschaften, von den Alpen bis zur Provence – ideal für Outdoor-Aktivitäten
- Italien: hundefreundliche Strände in der Toskana und an der Adria; viele Ferienhäuser erlauben Hunde.
Wie lange du mit deinem Hund ohne Pause Auto fahren kannst, ist abhängig davon, wie gern dein Hund Auto fährt, welches Energielevel er hat und wie häufig er sich normalerweise erleichtern muss. Ein Hund im Auto ist auf jeden Fall ein guter Grund, um regelmäßige Pausen einzulegen, die auch uns Menschen guttun. Halte alle zwei bis drei Stunden an, um deiner Fellnase eine Pipipause zu ermöglichen. So können sich alle Mitfahrer etwas bewegen können – egal, ob Zwei- oder Vierbeiner.