Eingewachsene Haare & wie du sie loswirst
Ursachen, Symptome und Tipps zur Behandlung
Eingewachsene Haare können schmerzhaft und lästig sein. Aber woher kommen sie? Woran erkennt lassen sie sich erkennen? Und wie wird man sie wieder los?
Insbesondere an Stellen, die durch Haarentfernung oder andere äußere Einflüsse gereizt werden – wie der Intimbereich, die Achseln oder die Beine – sind eingewachsene Haare keine Seltenheit. Erfahre in diesem Beitrag, welche weiteren Faktoren das Einwachsen begünstigen und wie du eingewachsene Haare behandeln und verhindern kannst.
Was sind eingewachsene Haare?
Eingewachsene Haare entstehen, wenn ein Haar nicht wie gewohnt aus dem Haarfollikel herauswächst, sondern stattdessen seitlich unter die Hautoberfläche einwächst oder zurück in die Haut eindringt. Besonders häufig passiert das nach dem Rasieren, Epilieren oder Wachsen – also überall dort, wo Haare stark gekürzt oder ausgerissen werden.
Du erkennst ein eingewachsenes Haar meist an einer Rötung mit einer kleinen Erhebung auf der Haut. Oft ist sie leicht entzündet, juckt oder tut weh. Manchmal bildet sich sogar ein kleiner Eiterpickel oder ein Abszess, wenn sich die Stelle entzündet. In manchen Fällen kannst du das Haar sogar unter der Haut sehen – es sieht dann wie ein dunkler Schatten oder ein feiner Bogen aus.
Vor allem an empfindlichen Stellen wie in der Bikinizone, an den Beinen oder unter den Achseln treten eingewachsene Haare besonders häufig auf. Grund dafür ist nicht das häufige Rasieren allein, sondern auch die sensible Haut in Kombination mit den kräftig nachwachsenden, teils lockigen Haaren.
5 häufige Ursachen für eingewachsene Haare
Eingewachsene Haare können an so gut wie jeder Körperstelle auftreten, an der du Haare entfernst, doch einige Ursachen begünstigen das Einwachsen ganz besonders. Wenn du verstehst, warum es überhaupt passiert, kannst du dem Hautproblem gezielt vorbeugen und deiner ohnehin schon empfindlichen Haut etwas Gutes tun. Hier sind die häufigsten Gründe, warum Haare nicht mehr richtig an die Oberfläche gelangen.
1. Rasur und andere Haarentfernungsmethoden
Die wohl häufigste Ursache ist das Rasieren. Dabei wird das Haar sehr nah an der Hautoberfläche gekürzt – manchmal sogar leicht unter die Haut gezogen. Wenn es dann nachwächst, kann es sich entgegen der Wuchsrichtung biegen und unter der Haut stecken bleiben. Das passiert besonders häufig bei
- lockigem oder dickem Haar
- stumpfen Rasierklingen
- Rasur gegen die Wuchsrichtung
Auch andere Methoden wie Epilieren oder Wachsen können das Problem verstärken – vor allem, wenn Haare dabei abbrechen, statt sauber entfernt zu werden. Diese abgebrochenen Härchen schaffen es dann oft nicht mehr, die Haut zu durchdringen.
2. Falsche Pflege nach der Haarentfernung
Nach der Rasur ist deine Haut gestresst und braucht Pflege. Wird sie nicht richtig versorgt, sammeln sich abgestorbene Hautzellen an, die die Poren und Haarfollikel verstopfen. Das Ergebnis: Die nachwachsenden Haare finden keinen Weg nach draußen und wachsen unter der Haut weiter.
3. Individuelle Veranlagung: Haar- und Hauttyp
Wenn du von Natur aus eher lockiges oder kräftiges Haar hast, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es sich nach dem Rasieren oder Epilieren unter die Haut zurückbiegt und einwächst. Auch eine dickere Haut oder engere Haarfollikel können das Risiko erhöhen – das ist genetisch bedingt. Menschen mit dunklerer Haut neigen oft ebenfalls stärker zu eingewachsenen Haaren und damit verbundenen Hautverfärbungen.
4. Enge Kleidung und Reibung
Besonders nach der Haarentfernung ist die Haut empfindlich. Enge Kleidung wie Leggings, Unterwäsche oder Jeans kann dann zusätzlichen Druck auf die Haut ausüben. Diese Reibung reizt die Haarfollikel und kann dazu führen, dass nachwachsende Haare unter der Haut eingeschlossen werden. Der Effekt ist besonders stark im Intimbereich, an den Oberschenkeln oder unter den Achseln.
5. Schwitzen und Sport
Wer viel schwitzt – etwa beim Sport – schafft ein feucht-warmes Klima auf der Haut, in dem Bakterien sich wohlfühlen. In Kombination mit frisch rasierten oder epilierten Stellen kann das zu kleinen Hautirritationen führen, die das Einwachsen begünstigen. Zusätzlich entsteht durch Bewegung noch mehr Reibung, zum Beispiel bei Jogginghosen oder beim Sitzen auf dem Fahrradsattel.
Was tun gegen eingewachsene Haare?
Eingewachsene Haare sind nicht nur nervig, sondern können auch richtig schmerzhaft werden – vor allem, wenn sie sich entzünden. Die gute Nachricht: Du musst nicht tatenlos zusehen. Mit der richtigen Pflege, etwas Geduld und ein paar einfachen Maßnahmen bekommst du das Problem in den Griff.
✔️ Eingewachsene Haare richtig entfernen
Bevor du direkt zur Pinzette greifst: Nicht jedes eingewachsene Haar kann zu Hause entfernt werden – vor allem dann nicht, wenn die Stelle bereits entzündet ist. In einigen Fällen hilft es auch, die Haut regelmäßig zu pflegen, bis das Haar von selbst durchbricht.
Wenn du das Haar unter der Rötung siehst und die Stelle nicht stark entzündet ist, kannst du vorsichtig nachhelfen:
- Desinfiziere die Haut und deine Werkzeuge (z. B. Pinzette oder Nadel).
- Drücke nicht herum, wenn die Haut gerötet oder geschwollen ist – das kann zu Abszessen führen.
- Ziehe das eingewachsene Haar nur an die Oberfläche, ohne es komplett zu entfernen. So kann es normal weiterwachsen.
Wenn die Stelle eitert oder du Fieber bekommst, solltest du deinen Hautarzt aufsuchen. In einigen Fällen sind Antibiotika oder die vorsichtige Öffnung der betroffenen Stelle nötig. Hat sich ein tieferer Abszess oder eine Kapsel um das eingewachsene Haar gebildet, kann das Problem meist nur noch chirurgisch gelöst werden.
✔️Hausmittel und Pflegeprodukte
Wenn du eingewachsene Haare sanft behandeln willst, können oft schon ein paar einfache Hausmittel oder Produkte aus der Drogerie helfen:
- Ein warmes Dampfbad mit Kamille öffnet die Poren und beruhigt die Haut.
- Teebaumöl wirkt antibakteriell und lindert Entzündungen.
- Aloe Vera Gel spendet Feuchtigkeit und kühlt gereizte Haut.
- Exfolierende Lotionen mit Salicylsäure oder Fruchtsäuren unterstützen die Regeneration der Haut.
- Pflegende Cremes mit Panthenol oder Zink beruhigen die gereizte Hautregion und begünstigen die Heilung.
- Antibakterielle Gels wirken speziell gegen Rasierpickel und eingewachsene Haare.
Ein bewährtes Mittel gegen Abszesse unter der Haut sind außerdem Zugsalben. Ihr Hauptwirkstoff Ammoniumbituminosulfonat – auch bekannt als Ichthyol – wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und hilft, Eiter aus tieferen Hautschichten „herauszuziehen“, indem er die Durchblutung fördert und die Haut aufweicht.
So kannst du eingewachsene Haare vermeiden
Insbesondere, wenn du zu sensibler Haut nach dem Rasieren oder Epilieren neigst oder bereits in der Vergangenheit mit Hautirritationen und eingewachsenen Haaren zu kämpfen hattest, lohnt es sich, bei der Haarentfernung und Hautpflege ein paar Dinge bewusst anders zu machen. Die gute Nachricht: Mit ein bisschen Vorbereitung und der richtigen Pflege kannst du eingewachsene Haare in vielen Fällen komplett vermeiden.
✔️ Die richtige Technik zur Haarentfernung
Bevor du überhaupt zum Rasierer oder Epiliergerät greifst, solltest du deine Haut gut vorbereiten. Eine warme Dusche oder ein kurzes Bad hilft dabei, die Poren zu öffnen und die Haut weicher zu machen. Mit einem milden Peeling lassen sich abgestorbene Hautzellen entfernen – so kann das Haar später leichter aus dem Follikel wachsen. Wie du rasierst, spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, eingewachsenen Haaren vorzubeugen:
- Rasiere möglichst immer in Wuchsrichtung.
- Verwende scharfe, saubere Klingen.
- Nutze Rasierschaum- oder Gel, um Reibung zu reduzieren.
- Gehe mit dem Rasierer nicht zu oft über dieselbe Stelle.
Falls du trotz vorsichtiger Rasur und gründlicher Vorbereitung häufig eingewachsene Haare bekommst, solltest du vielleicht weitere Methoden zur Haarentfernung in Erwägung ziehen. Beim Epilieren und Waxing werden die Haare samt Wurzel entfernt, was das Risiko für eingewachsene Haare reduziert – allerdings nur bei der richtigen Technik.
✔️ Pflege danach: Feuchtigkeit und sanfte Produkte
Nach der Haarentfernung braucht deine Haut Beruhigung und Schutz. Trage am besten direkt im Anschluss eine parfümfreie Pflege mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen wie Aloe Vera oder Panthenol auf. Vermeide enge Kleidung direkt nach dem Rasieren – besonders im Intimbereich, an den Oberschenkeln oder unter den Achseln. Das reduziert Reibung und gibt der Haut Zeit zum Regenerieren.
Trage Deodorant unter den Achseln idealerweise erst ein paar Stunden nach dem Rasieren auf und setze auf reizfreie Produkte ohne Aluminium, Alkohol oder Duftstoffe. Mehr zur Deo-Auswahl findest du in unserem großen Deodorant-Guide.