Nachhaltige Zahnpflege: Darauf kommt es an
Umweltfreundliche Alternativen für ein strahlendes Lächeln
Umweltschutz und Nachhaltigkeit werden auch im Bereich der Mundpflege immer wichtiger. Wir verraten, wie man eine nachhaltige Zahnpflege in den Alltag integrieren kann und worauf es dabei ankommt.
Begonnen hat alles mit Bambuszahnbürsten und Zahnpasta ohne Mikroplastik. Mittlerweile gibt es zahlreiche Zahnpflegeprodukte für eine plastikfreie Pflegeroutine – von der Zahnbürste über die Zahncreme bis hin zu Zahnseide, Zahnputztabletten, Kaugummi oder Mundspülung. Mit diesem Leitfaden findest du die passenden nachhaltigen Produkte für deine Mundhygiene.
Was ist die beste Zahnpflege?
Die Basics der Zahnpflege kennen die meisten: Mindestens zweimal täglich Zähne putzen und die Zahnseide nicht vergessen. Auch den jährlichen Zahnarztbesuch solltest du fest einplanen. So können Zahnverfärbungen, Plaque und Kariesbildung sowie Mundgeruch langfristig vorgebeugt werden. Die Mundhygiene wirkt sich aber nicht nur auf die Zahngesundheit, sondern auch auf die Umwelt aus:
- Weltweit landen jährlich mehrere Milliarden Plastikzahnbürsten im Müll, von den Zahnpasta-Tuben ganz zu schweigen.
- Viele herkömmliche Zahnpasten enthielten bis vor kurzem Mikroplastikpartikel, die in Gewässer gelangen, wo sie schwer abgebaut werden können.
- Viele konventionelle Zahnpasten verwenden zudem Inhaltsstoffe, die aus nicht erneuerbaren Ressourcen stammen, wie erdöl-basierte Stoffe.
Die beste Zahnpflege ist daher eine, die nicht nur Zähne und Zahnfleisch pflegt, sondern möglichst auf Plastik und umweltbelastende Chemikalien verzichtet.
Die gute Nachricht: Nachhaltige Zahnpflege ist keine Hexerei – der Unterschied zur herkömmlichen Zahnpflege besteht einfach darin, bei Zahncremen, Bürsten und Co. auf nachhaltige Alternativen zurückzugreifen.
Plastikfreie Mundhygiene
Plastikmüll ist einer der Hauptgründe, aus denen es sinnvoll ist, auf nachhaltige Zahnpflegeprodukte umzusteigen. Der unkontrollierte Plastikkonsum ist ein globales Problem, das wir gemeinsam bekämpfen müssen. Konsumenten können dazu beitragen, indem sie weitgehend auf Plastik verzichten. Konzerne können diesen Prozess unterstützen, indem sie weiterhin nachhaltige Verpackungsalternativen erforschen, anbieten und auf lange Sicht ganz darauf umsteigen.
Was bedeutet plastikfrei?
Filme wie „Plastic Planet“ oder „A Plastic Ocean“ haben vielen Menschen die Augen geöffnet. Außerdem gibt es seit Beginn des Jahres 2021 ein vom Europaparlament verordnetes Plastikverbot, das Wegwerfprodukte wie Trinkhalme oder Plastikteller und -becher verbannt.
Viele Konsumenten greifen darüber hinaus bereits auf Glasflaschen statt Einwegflaschen oder füllen Leitungswasser direkt in Trinkflaschen aus Glas oder Edelstahl. Obst und Gemüse kann man, wo möglich, unverpackt am Markt oder im Bio-Laden besorgen und auch Putzmittel werden mittlerweile in nachfüllbaren Recyclingverpackungen oder direkt bei Nachfüllstationen angeboten.
Die Beauty-Branche galt bis vor Kurzem als einer der größten Umweltsünder. Hier waren nicht nur die Plastikverpackungen das Problem, sondern auch das Mikroplastik, das als Abrasivstoff häufig in Peelings und Zahnpasten eingesetzt wurde.
Das Problem: Die Partikel sind so winzig, dass Kläranlagen sie nicht vollständig herausfiltern können. Zum Glück fand in den letzten Jahren ein Umdenken hin zu nachhaltigen Körperpflegeprodukten statt. So setzen immer mehr Firmen auf plastikfreie Alternativen, wie Stückseife, feste Shampoos und Duschgels sowie wiederverwertbare Verpackungen.
Warum ist „plastikfrei“ speziell bei der Mundhygiene wichtig?
Jährlich landen allein in Österreich unzählige Zahnbürsten und Zahnpastatuben im Müll. Zudem galt Mikroplastik lange Zeit als klassischer Inhaltsstoff von Zahncremes. Doch seit einigen Jahren tut sich etwas. Denn:
- Es braucht keinen Plastikgriff, um seine Zähne zu schrubben.
- Statt Zahnpasta aus der Plastiktube gibt es umweltfreundliche Alternativen wie Zahnpulver im Glas oder feste Zahnpasta am Stiel.
- Die Borsten von Zahnbürsten bestehen oft aus Nylon, aber es gibt auch Alternativen aus pflanzlichen Materialien.
- Interdentalbürsten und ihre Verpackung werden mittlerweile überwiegend aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und Zahnseide aus Mais.
Dennoch gilt es beim Kauf nachhaltiger Zahnpflegeprodukte einige Dinge zu beachten.
Nachhaltige Zahnpflegeprodukte
In der Zahnhygiene lässt sich Plastik leicht umgehen – besonders, wenn man Produkte von Naturkosmetikmarken verwendet. Mit diesen Tipps fällt die Auswahl etwas leichter:
✔️ Stelle sicher, dass die Produkte frei von Konservierungsstoffen, Tensiden, Aromen, Nanopartikeln und Bleichmitteln sind.
✔️ Vermeide giftige Weichmacher. Diese erkennt man am Kürzel PAK und bei Zahncremes am Zusatz PEG.
✔️ Achte beim Kauf auf zuverlässige, zertifizierte Naturkosmetik-Siegel wie „Ecocert“ oder „NaTrue“.
✔️ Die BIPA Eigenmarke „bi good“ bietet eine große Auswahl an natürlichen, zertifizierten Zahnpflege-Produkten, die gut für Zähne und Umwelt sind.
Zahnbürsten
Eine gute Zahnbürste ist das A und O für die tägliche Zahnpflege. Sie soll die Zähne gründlich putzen, die Zahnzwischenräume erreichen und das Zahnfleisch sanft massieren. Putze deine Zähne zweimal täglich mindestens drei Minuten lang und vergiss nicht, deine Bürste bzw. den Bürstenkopf alle 3 Monate auszuwechseln.
Griff – langlebig oder plastikfrei
Elektrische Zahnbürsten sind nachhaltiger als manuelle, da man bei diesen Bürsten nur den Kopf austauschen muss. Dafür gibt es bei manuellen Zahnbürsten mittlerweile Modelle aus Holz oder biologisch abbaubarem Plastik.
Die „bi good Holzzahnbürste“ wird aus FSC-zertifiziertem Buchenholz hergestellt und hat weiche Borsten aus hochwertigem Polyamid. Um das Holz zu schonen, sollte der Griff nach der Anwendung trockengerieben und die Zahnbürste trocken aufbewahrt werden.
Borsten – natürliche Materialien
Auch für die Borsten gibt es mittlerweile plastikfreie Alternativen:
1. Borsten aus Schweinehaar. Diese können allerdings das Wachstum von Bakterien fördern und werfen insbesondere für Vegetarier und Veganer ethische Bedenken auf. Auch wer empfindliches Zahnfleisch hat, sollte auf Zahnbürsten mit Borsten aus Tierhaaren verzichten, da diese oft sehr spitz sind und das Zahnfleisch leicht verletzen können.
2. Eine bessere Alternative sind Zahnbürsten mit weichen Borsten aus pflanzlichen oder synthetischen Materialien. Besonders Zahnbürsten aus Bambus erfreuen sich wachsender Beliebtheit, da sie sowohl nachhaltiger als auch biologisch abbaubar sind.
✔️ Wichtiger Tipp: Lasse Zahnbürsten aus Bambus mindestens 12 Stunden lang trocknen, bevor sie erneut verwendet werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich Bakterien und Pilze ansiedeln, die beim Putzen in den Mundraum gelangen können.
Zahncreme und Alternativen
Auch bei der Zahncreme sollte die Wahl auf ein „grünes“ Produkt fallen. Viele Naturkosmetikfirmen bieten mittlerweile Zahncremes an. Sie sind nicht nur in Sachen Verpackung und Inhaltsstoffen Vorreiter, sondern auch wenn es um nachhaltige Zahnpflege geht.
Die „Zahncreme Minze“ von bi good pflegt das Zahnfleisch mit natürlichen Kräuterextrakten und wird in eine Tube aus 60 % Recyclingmaterial abgefüllt. Dasselbe gilt für die „Alles in 1 Zahncreme Grüner Tee“.
Allergiker sollten bei natürlichen Produkten folgende Inhaltsstoffe meiden:
- Nelken
- Menthol
- das hautreizende Tensid Natriumlaurylsulfat.
Alternativ kann man auch Zahnputztabletten oder Zahnpulver verwenden. Die Tabletten kann man einfach zerkauen und die Zähne anschließend mit der feuchten Zahnbürste putzen. Wer lieber Zahnpulver verwendet, drückt den feuchten Bürstenkopf vor dem Putzen auf das Pulver.
Zusatzpflege
Vor dem Putzen sollten die Zahnzwischenräume immer mit einer Interdentalbürste bzw. mit Zahnseide gereinigt werden. Hier gibt es viele nachhaltige Alternativen – wie biologisch abbaubare Zahnseide oder Interdentalbürsten aus Bambus und Buchenholz.
- Die „Interdentalbürsten“ von bi good haben einen Holzgriff und weiche Softborsten aus nachwachsenden Ressourcen.
- Die „Natürliche Zahnseide“ von bi good wird aus erneuerbarem Material auf Basis von 100 % Rizinusbohnen und ohne zusätzliche Aromastoffe hergestellt. Die Verpackung selbst ist der Zahnseidenspender – eine clevere Lösung, um Verpackungsmüll einzusparen.
- Zur ergänzenden Mundhygiene gibt es noch die „Mundspülung Minze“ und die „Mundspülung Grüner Tee“, abgefüllt in Flaschen aus 100 % Recyclingmaterial.
- Oder man nutzt das „Zahnöl Minze Salbei“, das von der altbewährten Methode des Ölziehens inspiriert wurde. Bei täglicher Anwendung lassen sich damit sowohl Bakterien als auch Karies bekämpfen und Zahnbeläge nachhaltig reduzieren.
Den Belag auf der Zunge kann man auch mit einem umgedrehten Teelöffel entfernen. Danach einfach den Löffel abspülen und in den Geschirrspüler stecken. Oder man integriert stattdessen ein Ölzieh-Ritual in die Morgenroutine: Das entfernt bereits alle Bakterien und macht den Teelöffel-Trick überflüssig.
Unser Tipp: Nachhaltige Zahncreme selber machen
Wer neben Produkten wie Zahncreme im Glas, Zahnputz-Tabs und Zahnpulver noch etwas ausprobieren möchte, kann in wenigen Schritten auch seine eigene nachhaltige Zahncreme herstellen:
1. Erwärme 120 ml Kokosöl.
2. Rühre 2 bis 3 Teelöffel Birkenzucker (Xylit) ein.
3. Füge anschließend 15 Tropfen ätherisches Bio-Pfefferminzöl hinzu.
4. Lasse die Masse abkühlen und fülle sie in ein kleines Glas.
Kokosöl bekämpft Keime wie Viren und Bakterien und verringert das Risiko von Zahnbelag, Zahnstein und Zahnfleischentzündungen.
FAQ: häufige Fragen zu nachhaltiger Zahnpflege 🦷
Das Zähneputzen selbst kann nachhaltig sein – ob das der Fall ist, hängt aber stark von den verwendeten Produkten ab. Zahnbürsten aus Bambus, Zahnpasta ohne Mikroplastik oder Zahnpulver und nachhaltige Verpackungen wie Glasbehälter oder recycelbare Tuben machen das Zähneputzen umweltfreundlicher. Auch der Wasserverbrauch sollte bedacht werden – Wasser sparen beim Zähneputzen ist ein einfacher Schritt für mehr Nachhaltigkeit.
Die meisten Zahnärzte empfehlen die Verwendung fluoridhaltiger Zahnpasta. Fluorid stärkt den Zahnschmelz, macht die Zähne widerstandsfähiger gegen Säuren und hilft, Karies vorzubeugen. Bei der herkömmlichen Menge an Zahnpasta, die für das Zähneputzen verwendet wird, ist der Stoff in der Regel unbedenklich. Wenn man empfindlich auf Fluorid reagiert oder Zahnpasta ohne synthetische Zusätze bevorzugt, kann man Zahnpasten mit natürlichen Inhaltsstoffen wie Xylit verwenden. Auch bei kleinen Kindern kann der Verzicht auf Fluorid sinnvoll sein.
Viele kommerzielle Mundspülungen sind nicht umweltfreundlich, da sie antibakterielle Wirkstoffe, Aromen und Farbstoffe enthalten, die negative Auswirkungen auf die Wasserökosysteme haben. Die Verpackungen bestehen außerdem zumeist aus Plastik. Umweltfreundliche Alternativen sind natürliche Mundspülungen auf Basis von Pflanzenextrakten, Mundspültabletten ohne Verpackung und selbstgemachte Lösungen, beispielsweise aus Wasser, Backpulver und ätherischen Ölen.